Historie

Wie alles begann …

1960-gewerbe-anmeldungAm 1. März 1960 meldete Maurermeister Arno Jacobi ein „Gewerbe im Maurerhandwerk“ an. Unternehmerischer Wagemut war gefragt, denn trotz der günstigen Aussichten war der Anfang eher bescheiden: An Geräten standen ein Mischer, ein Schrägaufzug, verschiedenes Kleingerät und ein Personenauto Baujahr 1951 zur Verfügung.

Mit drei Mitarbeitern wurde als erstes Bauvorhaben nach der Anmeldung des Betriebes der Bau eines Stalles und einer Scheune in Wörsdorf begonnen. Es folgten kleinere Wohnhäuser, wie sie zu jener Zeit üblich waren, ferner landwirtschaftliche Baumaßnahmen. Im November des gleichen Jahres wurde die Gerätehalle des Bauunternehmens am Firmensitz St. Petersweg 1 errichtet. Nur wenige Wochen nach Firmengründung heiratete der junge Bauunternehmer seine Ehefrau Waltraud, geb. Rückert, die am Aufbau ihren merklichen Anteil hatte.

Langsam, doch stetig und solide ging es aufwärts. Der Fahrzeugpark wurde 1961 durch einen Kombiwagen und einen gebraucht gekauften VW-Transporter erweitert. Der erste Auftrag von der Main-Kraft-Werke, Sitz in Ffm.-Höchst, zum Bau von zwei Transformatoren-Stationen in Wallrabenstein, leitete aufgrund der zusagenden Ausführung eine langjährige gute Zusammen arbeit ein.

Der Schwerpunkt der Tätigkeit lag im ersten Jahrzehnt im Hochbau. Unter anderem wurden 1961 der Umbau der Volksbank in Idstein, die Errichtung von Nebenerwerbssiedlungen in Idstein und Würges, der Umbau der Gaststätte Jacobi in Wallrabenstein und der Bau des Aussiedlerhofes Paul Ochs in Walsdorf durchgeführt. Die rege Nachfrage nach Bauleistungen im Wohnungsbau und durch die Modernisierung der Landwirtschaft, insbesondere die Errichtung von Aussiedlerhöfen im ldsteiner Land, kam der strebsamen jungen Firma zugute: Ende 1962 waren elf Mitarbeiter beschäftigt. In den ersten Monaten 1962 wurden Fahrzeug- und Gerätepark abermals erweitert durch Inbetriebnahme einer neuen Raupe mit Heckbagger, eines Allrad-Lastkraftwagens und eines neuen VW-Busses. Die Arbeit für die MKW konnte durch Bau weiterer Trafo-Stationen, unter anderem im Neubaugebiet Taubenberg in Idstein sowie durch erste Kabelverlegungen in Wallrabenstein fortgeführt werden. Unter den Bauvorhaben verdient insbesondere das Evangelische Gemeindehaus in Wörsdorf Erwähnung.

Aufschlussreich ist aus der Anfangszeit ein Blick in Abrechnungen. So betrugen die Gesamtkosten für die Errichtung der ersten Trafo-Station (Wallrabenstein, Friedhofstraße), enthaltend Erd-, Maurer-, Putz-, lsolierungs-, Beton-, Stahlbeton-, Dachdecker-, Spengler-, Glaser-, Maler- und Anstreicherarbeiten laut Rechnung vom 28. Mai 1961 genau 10.710,85 D-Mark. An Lohnkosten werden in der Rechnung genannt: Maurerstunden zu 2,71 D-Mark, Bauhelferstunden zu 2,57 D-Mark und Vorarbeiterstunden zu 3,00 D-Mark! In der Facharbeiter-Lohnabrechnung 1960 für das Finanzamt sind die Maurerstunden mit ganzen 2,80 D-Mark ausgewiesen, die der Bauhelfer mit 2,48 D-Mark. Zehn Jahre später hießen die Beträge 6,65 und 5,75 D-Mark, abermals zehn Jahre später (1980) bereits 13,38 und 12,45 D-Mark, im Jahr 1984 14,66 und 14,16 D-Mark. Dass sich die Lohnnebenkosten ebenso erhöhten, wissen Arbeitgeber wie -nehmer nur allzu gut!

 

Kräftiger Aufschwung im dritten Jahr …

Doch zurück zu den Anfangsjahren. Mit dem Bau des ersten Bauabschnittes der Mittelpunktschule Wallrabenstein 1963/64 konnte der Betrieb wesentlich vergrößert werden. Ein neuer Kran mit fünfzig Metern Gleis wurde angeschafft, eine neue Betonmischanlage in Betrieb genommen, ferner eine elektrische Baustahl-Biege- und Schneidemaschine. Bei diesem großen Bauvorhaben wurden allein 55 Tonnen Stahl verarbeitet!

Allerdings war die Schule nicht die einzige Baustelle der Firma Arno Jacobi im Jahre 1963. Eine weitere Trafo-Station wurde gebaut – und bis Anfang der 70er Jahre waren es insgesamt 170 Stationen, die man im Untertaunuskreis, im Rheingau und im Main-Taunus-Kreis für das Versorgungs- untenehmen MKW baute! Weiter entstand ein Sechsfamilienhaus für die Kreiswohnungsbau GmbH Bad Schwalbach in Wallrabenstein, der Anbau Schlotter in Wörsdorf wurde erstellt, ferner der Bau Hörhold (Königshofen), und schließlich begann Arno Jacobi mit dem Bau des eigenen Wohnhauses mit Büro im St. Petersweg 1.

Noch eine weitere für die Entwicklung der Firma bedeutsame Arbeit ist aus diesem Jahr zu erwähnen: die Kabelverlegurig in Idstein, Huppert und anderenorts für die MKW. Die Kabelarbeiten dauerten in den folgenden Jahren an; für sie wurde den bestehenden Hochbaukolonnen eine Kolonne für Tiefbau angegliedert, die bis heute für die MKW alle möglichen anfallenden Arbeiten ausführt.

1964 standen Kabelverlegungen in Idstein, Würges, Wallrabenstein und an anderen Orten an. Auch Trafostationen waren in diesem Jahr wieder zu bauen, so in Limbach, Oberseelbach und Naurod. Daneben wurden Kanal- und Wasserleitungsarbeiten für die Gemeinde Wallrabenstein ausgeführt. Ebenfalls 1964, und zwar im Dezember, konnte von der Familie Jacobi das Wohnhaus im St. Petersweg 1 bezogen werden.

Das Unternehmen vergrößert sich weiter …

Aufträge infolge der Erschließung neuer Baugebiete in den Städten und Gemeinden erforderten auch die Vergrößerung des Fahrzeugparks. Unter anderem kamen 1965 ein Baggerlader, eine Rüttelwalze und ein Pkw hinzu, 1966 eine neue Raupe, 1968 ein Lkw mit 3,5 Tonnen Nutzlast und eine zweite Raupe, 1970 ein Bagger und weitere Geräte für die Ausführung von Tiefbauarbeiten.
An Arbeiten seien aus diesen Jahren erwähnt: 1964 die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes der Mittelpunktschule Wallrabenstein, 1965 ein Vierfamilien Wohnhaus für die Kreis-Wohnungs-GmbH, der Bau der Poststelle in Wallrabenstein, der Umbau der Gaststätte Weil ebenfalls in Wallrabenstein, das Kriegerdenkmal in Oberauroff und in der gleichen Gemeinde die Stützmauer an der historischen Kirche, ferner der Neubau der Zahnarztpraxis Dr. Lehmann in Wallrabenstein, der Bau von Trafo-Stationen in verschiedenen Orten sowie die Kabelverlegungen.

Auch 1966 waren die verschiedenartigsten Bauvorhaben auszuführen, so der Neubau des Evangelischen Gemeindehauses Bleidenstadt, die Renovierung des Forsthauses Eschenhahn, die Errichtung des Hochbehälters in Bechtheim und der Leichenhalle in Görsroth, ferner drei Trafo-Stationen in Niedernhausen, zwei in Königshofen und weitere Kabelverlegung. Erwähnung verdient auch die Kanalverlegung auf dem Betriebsgelände der Idsteiner Firma Mareg-Batterien; sie lässt den zunehmenden Anteil der Tiefbauarbeiten erkennen.

Aus 1967 seien angeführt das Vierfamilienhaus Sprenger in Idstein, die Erschließung des Betriebsgeländes und Neubau Keilholz in Idstein, der Werkstattbau der Schlosserei und Installation Heil in Wallrabenstein, das Bauvorhaben Bätz in Engenhahn, die Erstellung weiterer Trafo-Stationen in Finsternthal, Mauloff und Hattersheim sowie Kabelverlegungen in Wallbach, Niedernhausen und Oberjosbach.
Größere Arbeiten waren 1968 der dritte Bauabschnitt der Mittelpunktschule Wallrabenstein, der Werkstattumbau Donecker in Beuerbach, ein Vierfamilienhaus in Wörsdorf, die Erschließungsarbeiten Auestraße und Kreuzstück in Wallrabenstein, der Bau weiterer Trafo-Stationen (so in Delkenheim und Massenheim) und Kabelverlegungen in Idstein und Niedernhausen. Auf eigenem Gelände des Bauunternehmens Jacobi begann man mit dem Bau einer Garage mit zwei darüber liegenden Wohnungen.

Schwerpunkt verlagerte sich …

So ließen sich Jahr für Jahr zahlreiche größere und kleinere Bauvorhaben aufzeigen; entscheidend war jedoch in den 70er Jahren die Schwerpunktverlagerung vom Hoch- auf den Tiefbau, ohne ersteren aufzugeben. Bereits im ersten Jahrzehnt wurden, wie angeführt, Kabel- und Kanalverlegungen durchgeführt. Bei diesen Arbeiten zeigte sich immer wieder die Notwendigkeit, unter Straßen, Bahnlinien oder Mauern hindurch Ver- und Entsorgungsleitungen zu verlegen.

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Selbst dem Laien leuchtet rasch ein, dass dies nicht in offener Bauweise möglich ist. Deshalb wurde 1975 ein Bohrgerät für Bohrungen mit Stahlschutzrohren bis zu 500 Millimetern Durchmesser in Betrieb genommen. Es arbeitete im Räumbohrverfahren zum Durchführen von Wasserleitungen, Abwasserkanälen, Gasrohren, Post- und Stromkabeln. Die erste Räumbohrung wurde in Idstein in der Limburger Straße durchgeführt, die längste war 1978 unter der Autobahn bei Niederbrechen mit 75 Metern Länge und 400 Millimetern Durchmesser für die Verlegung der Gasleitung erforderlich.

Als ab 1978 das Erdgas im hiesigen Raum seinen Einzug in Städte und Gemeinden hielt, nahm die Spezialisierung der Firma Jacobi Hoch- und Tiefbau auf letzterem Bereich und entsprechend der Nachfrage insbesondere auf die Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen, an der Spitze für die Erdgasversorgung weiter zu. Sie wurde personell und maschinell entsprechend ausgestattet. Vier Kolonnen waren im Einsatz, um die übernommenen Arbeiten fristgerecht fertig zu stellen.

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Zugleich wurde die Firma durch ihre Arbeit weit über den heimischen Raum bekannt; die Anfragen zeigten die Notwendigkeit, ein größeres Bohrgerät anzuschaffen. Das geschah 1980. Das neue Gerät ermöglicht Bohrungen bis zu einem Durchmesser von 1100 Millimetern. Sein erster Einsatz erfolgt im Raum Bad Kreuznach für mehrere Straßen und Autobahn-Unterführungen.

Der Einsatzbereich weitete sich in den gesamten Raum Rhein-Main-Taunus von Friedrichsdorf bis St. Goarshausen und von Hanau bis Hachenburg und darüber hinaus bis Gelnhausen, Bruchsal, Bad Kreuznach und andere Orte aus. Viele interessante Projekte waren durchzuführen. Die stärkste Bohrung war mit einem Meter Durchmesser und 56 Metern Länge für Ver- und Entsorgungsleitungen unter der Autobahn bei Weilbach durchzuführen. Das härteste Stück Arbeit brachte jedoch bisher die Bohrung durch dreißig Meter Felsen unter der Bahnlinie bei St. Goarshausen für Gas- und Wasserleitung. Rund ein Vierteljahr wurde mit Diamantbestückung des Bohrers hier geschafft.

Die Firma Jacobi im 25. Jubiläumsjahr …

Der Rückblick auf 25 Jahre guter Entwicklung und erfolgreicher Tätigkeit schließt in einer Zeit ab, in der die Aussichten für die Bauwirtschaft insgesamt wenig optimistisch stimmen. Ohne großen Einsatz und viel Anstrengung von Firmenleiter und Mitarbeitern waren die kommenden Jahre kaum zu meistern. Der Firma Arno Jacobi Hoch- und Tiefbau kam dabei zugute, dass sie nicht auf wenige Großprojekte festgelegt, sondern in ihrer Struktur variabel ist und auch für Bauunterhaltungsmaßnahmen und kleinere Vorhaben zur Verfügung stand und steht.

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Zur Zeit des Jubiläums arbeiteten die beiden Tiefbaukolonnen in Nastätten und im Raum Idstein – Bad Camberg, die Bohrkolonne in Rüsselsheim-Königstädten und die Hochbaukolonne am Umbau des Gebäudes der vr-Bank Idstein in Würges.

Der Personalbestand, dessen Entwicklung von drei auf 52 Mitarbeiter bereits an Beispielen aufgezeigt wurde, musste konjunkturbedingt auf das Stammpersonal zurückgenommen werden. Flexibilität je nach Auftragslage ist erforderlich. Zwei Mitarbeiter feierten mit der Firma ihr persönliches 25jähriges Arbeitsjubiläum: Edgar Gilberg und Horst Jacobi waren von Anfang an dabei.

Erwähnung verdient auch, dass im Laufe der Jahre vierzehn Lehrlinge bei dem Bauunternehmen Jacobi ausgebildet wurden, von denen sechs nach anschließendem Studium an der Staatsbauschule Idstein (heute Fachhochschule) Bauingenieure (Ing. grad.) wurden.

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Der Gerätepark umfasst zur Zeit an Großgeräten die Bohranlage BPR8O, einen kleinen Straßenfertiger, die zugehörige Walze, zwei Atlasbagger, drei Baggerlader JD 410, zwei Radlader LZ 500, eine Straßenfräse, Schneidgerät, vier Kompressoren, sechs Rüttelplatten, fünf Delmag-Rammen; hinzu kommt das erforderliche Kleingerät.

Im Fuhrpark sind drei Lastkraftwagen vorhanden, davon einer als Kranwagen nutzbar, ferner drei Mercedes-Transporter, zwei VW-Pritschenwagen, ein VW-Bus, ein AlIrad-Mercedes-Jeep OD 300 und Personenwagen.

Seit 1979 wird ein Lager in Idstein unterhalten; in diesem wurde eine Asphalt-Aufbereitungsanlage errichtet, die als Prototyp weithin Beachtung findet und der Forderung nach Wiederverwertung möglichst vieler Stoffe auf ihrem Sektor Rechnung trägt.

Die Buchhaltung der Firma wird außer Haus erledigt. Sie lässt durch Datenverarbeitung eine ständige Überprüfung der Rentabilität im Detail zu – auch das eine ebenso wichtige wie zeitgemäße Maßnahme. So geht die Firma insgesamt wohlgerüstet in den nächsten Abschnitt ihrer Tätigkeit und steht Auftraggebern zur Verfügung.